Jugendarbeit bleibt in externer Trägerschaft

Die offene Jugendarbeit in Aulendorf wandert in neue Hände. Wie der Gemeinderat jüngst beschlossen hat, wird voraussichtlich am 1. Januar 2017 der Träger gewechselt, ab dann stellt das Haus Nazareth den Jugendsozialarbeiter und die fachliche Betreuung. Nötig geworden war die Neubesetzung, weil der bisherige Jugendsozialarbeiter Yauhen Lukashevich die Stelle verlässt.

 

Seit 2010 war in Aulendorf das Christliche Jugenddorfwerk Bodensee-Oberschwaben (CJD) personeller Träger der offenen Jugendarbeit. Nachdem das Haus Nazareth bereits seit Oktober den CJD als Träger der Schulsozialarbeit abgelöst hat, schließt sich nun die offene Jugendarbeit an. Mit dem CJD bestand ein Vertrag bis September kommenden Jahres über die 75-Prozentstelle in der offenen Jugendarbeit. Allerdings prüfte der Träger, ob ein weiterer Einsatz in Aulendorf ohne die Schulsozialarbeit überhaupt angestrebt werden solle. „Der CJD hat in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass es für eine Trägerschaft in Aulendorf nicht mehr zur Verfügung steht“, sagte Bürgermeister Matthias Burth nun in der Gemeinderatssitzung.

 

Wahl zwischen drei Varianten

Ursprünglich hätte der Rat zwischen drei Varianten wählen sollen, wie es mit der offenen Jugendarbeit weitergehen könnte. Darin war auch eine weitere Zusammenarbeit mit dem CJD genannt, allerdings dann für die nächsten drei Jahre. Möglich wäre auch gewesen, den Jugendsozialarbeiter direkt bei der Stadtverwaltung anzustellen. „Diese Möglichkeit werde in der Regel von Kommunen praktiziert“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

 

An Eckpunkten festhalten

„Egal, wofür sie sich entscheiden, es ist wichtig, dass wir die bewährten Eckpunkte aufrecht erhalten“, schickte Burth der Entscheidung vorweg und benannte jüngere Jugendliche als Zielgruppe. Dazu müsse es offene aber auch teiloffene Angebote geben, das Kinderferienprogramm aufrecht- und am Jugendausschuss festgehalten werden.

 

Letztlich stimmten die Räte einstimmig dafür, die offene Jugendarbeit zum nächst möglichen Zeitpunkt an das Haus Nazareth zu übertragen. Damit folgte der Rat dem Vorschlag der Verwaltung. Die katholische Einrichtung der Jugendhilfe mit Sitz in Sigmaringen sieht gute Chancen, die Stelle bereits zum 1. Januar zu besetzen. Damit sei, so Burth, ein schneller Übergang bei der Stelle des hauptamtlichen Jugendsozialarbeiters möglich.

 

„Wir brauchen den Jugendtreff“, sagte Klaus Poppenmaier, der die Jugendarbeit in Aulendorf von Anfang an ehrenamtlich begleitete und betonte, dass es ohne Festangestellte aber nicht gehe. In der ausgelagerten Trägerschaft erkannte Poppenmaier Vorteile, er hoffe, dass es so auch möglich sei, schnell zusätzliches Personal für etwaige Projekte dazuzubekommen.

 

Jetzt wird die Stadt mit dem Haus Nazareth weitere Gespräche führen und die konzeptuelle Ausrichtung dann im Verwaltungsausschuss vorstellen.